Die hintere Lamelläre Keratoplastik

Bei der Innenschichttransplantation (hintere lamelläre oder endotheliale Transplantation, descemet stripping automated endothelial keratoplasty = DSAEK oder descemet membrane endothelial keratoplasty = DMEK) wird am erkrankten Auge das defekte Endothel mitsamt der Descemetmembran kreisförmig eingeritzt, abgelöst, entfernt und durch eine entsprechende Lamelle oder Scheibe gesunden Spendergewebes ersetzt.

Diese Spenderscheibe wird durch einen kleinen seitlichen Einschnitt am Auge zusammengerollt in das Auge eingeführt. Sie entfaltet sich schließlich im Auge und wird dann mit einer Luftblase an ihren vorgesehenen Ort an der Hornhautrückfläche angepresst. Dort haftet sie sich an, während sich die Luftblase innerhalb weniger Tage von selbst resorbiert und auflöst.

Damit es durch die Luft im Augeninneren nicht zu einem sog. Pupillarblock mit massivem Anstieg des Augeninnendruckes kommt, legt man bei der Operation eine kleine Öffnung in der Regenbogenhaut (Iridektomie) an. Im Falle einer Innenschicht-Transplantation muss man für die ersten 24 Stunden nach Operation Rückenlage einhalten, damit die Luftblase im Auge das Transplantat an die Unterlage drücken kann und so die Anhaftung gewährleistet.

Diese Technik ist heute zunehmend Verfahren der ersten Wahl bei den vergleichsweise häufigen Hornhauttrübungen durch Versagen der innersten Zellschicht (Endothel) gleich welcher Ursache, wenn die übrigen Hornhautschichten keine krankhaften Veränderungen aufweisen. Oftmals wird die Operation mit der des Grauen Stars (Katarakt) kombiniert.

 

VORTEILE

  • Kürzere Heilungszeit – oft bereits nach 3 Monaten gute Sehschärfe.
  • Erhalt der Stabilität der eigenen Hornhaut und deren Krümmung.
  • Geringeres Entstehungsrisiko hoher Hornhautverkrümmungen oder anderer Fehlsichtigkeiten.
  • Nervenfasern der eigenen Hornhautoberfläche bleiben erhalten
  • Nach einer endothelialen Transplantation ist eine perforierende Transplantation weiterhin möglich.

HINWEIS

  • Sehschärfe meist gut, aber nicht vollständig (ugs. 100%) vermutlich als Folge des Kontakts der Gewebeschichten von Empfänger und Spender (sog. Interface).
Tuev

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