Leider ist die Ursache des Keratokonus nach wie vor nicht wirklich bekannt. Die Forschung untersucht mittlerweile sehr viele Ansätze, aber bis dato konnte noch kein aufschlussreicher, eindeutiger auslösender Faktor oder eine eindeutige Kombination gefunden werden.
Über einige dieser Ansätze möchten wir nachfolgend informieren.
Viele Hinweise sprechen dafür, dass es eine genetische Veranlagung für Keratokonus gibt. Etwa 13 % der Keratokonuspatienten haben wenigstens ein weiteres betroffenes Familienmitglied. Mindestens 9 Gene hat man bisher mit dem Keratokonus in Verbindung gebracht. Nach heutigem Kenntnisstand scheint es mehrfache, uneinheitliche erbliche Veranlagungen zu geben, die möglicherweise in eine gemeinsame Endstrecke (der Auslösung der Verdünnungsveränderungen in der Hornhaut) münden.
Es gibt andere Krankheiten/Veränderungen, insbesondere solche mit genetischem Hintergrund, mit denen überdurchschnittlich häufig ein Keratokonus vergesellschaftet ist. Dazu gehören z. B. die Neurodermitis und Chromosomenanomalien, wie die Trisomie 21.
Viel diskutiert, aber nicht gesichert ist, dass chronisches Augenreiben einen Keratokonus verschlimmern oder gar auslösen kann.
Viele hochinteressante punktuelle Forschungsergebnisse sind erarbeitet worden, die zusammen jedoch immer noch ein ungelöstes Puzzle ergeben. So gibt es Hinweise, dass durch ein Ungleichgewicht verschiedener Enzyme, die beim normalen Gewebsumbau eine Rolle spielen, die oberflächlichen Hornhautschichten teilweise zerstört werden. In letzter Zeit wird auch vertieft geforscht, ob möglicherweise die Fähigkeit der Hornhaut zur Neutralisation ständig entstehender „freier“ Radikale gestört ist. Die freien Radikale können einen verfrühten „programmierten Zelltod“ (Apoptose) auslösen.
Meist führen Sehverschlechterung und/oder unscharfes Sehen den KeratoKonus Patienten in seinem Frühstadium zum Augenarzt. Hier wird man bei der Anamnese-Erhebung, also bei Fragen nach der Vorgeschichte ggf. Hinweise auf familiäre Belastung oder andere Krankheiten, die häufig mit Keratokonus in Verbindung stehen, finden. Oftmals berichten betroffene Patienten auch, dass frühere Brillenanpassungen nicht zu einer völligen Korrektur des Sehfehlers führten oder dass auch mit der neuen Brille noch mehr oder weniger geringfügige Unschärfen, Verzerrungen oder dergleichen bestehen. Typischerweise führt der Keratokonus zu einer Zunahme der Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung. Bei der Bestimmung der Fehlsichtigkeit (objektive und subjektive Refraktion) ist es oft so, dass eine perfekte Sehschärfe durch Brillengläser nicht (ganz) erzielbar ist. In den weiter fortgeschrittenen Stadien ist die Diagnose allein beim Blick durch das Spaltlampenmikroskop, eventuell sogar mit bloßem Auge, erkennbar.
Die endgültige Diagnose kann eindeutig durch eine Messung Oberflächenkrümmung und Dickenprofil der Hornhaut gestellt werden. Die Vermessung der Hornhautoberfläche (Topografie) wird heute fast ausschließlich mit modernen rechnergestützten Messgeräten durchgeführt. In dieser Untersuchung ist der Keratokonus (ggf. auch verwandten Veränderungen)an typischen Wölbungsmustern erkennbar.
Die Verdünnung erfasst man mit der Messung der Hornhautdicke, entweder mit Licht oder mit Hilfe von Ultraschall. Diese Dickenvermessung der Hornhaut wird in der Fachsprache „Pachymetrie“ genannt. Manche der modernen Hornhauttopografen können gleichzeitig die Hornhautdicke über die gesamte Ausdehnung der Hornhaut miterfassen und so dickere und dünnere Stellen genau bestimmen (z. B. Pentacam®).
Wie der KeratoKonus behandelt werden kann, können Sie in unserer Praxisbroschüre Keratokonus erfahren.
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